Ölstopfen für das Lenkgetriebe

Ölstopfen vom Lenkgetriebe: lackiert und verbautDa der Ölstopfen vom Lenkgetriebe meines Steyr 288, wie man so schön sagt, total "vernudelt" war, musste ein neuer her. Da der originale Stopfen keinen Anschlag hat, kann man ihn theoretisch durch die Gewindebohrung hindurchdrehen, bis er in das Lenkgetriebe fällt.

Na ja, soweit sollte es nicht kommen, aber es gibt noch einen anderen Nachteil. Da kein Anschlag vorhanden ist, gibt es natürlich auch keine Möglichkeit zur Abdichtung. Wenn schon einen neuen Ölstopfen fertigen, dann gleich einen, der all die erwähnten Nachteile nicht mehr hat. Auch kann es sicher nicht schaden, den Vierkant etwas größer auszulegen, damit die Schraube etwas leichter (größere Hebelwirkung) zu öffnen ist und nicht so schnell verschleißt.

Zunächst wird ein passendes Stück abgeschnitten und in einem ersten Schritt die Seite für den Gewindebolzen plan- und längsgedreht.

Rundstahl für ÖlstopfenÖlstopfen für Lenkgetriebe: passendes Stück in der DrehmaschineÖlstopfen für Lenkgetriebe: Seite für den Gewindebolzen plan- und längsdrehen

Danach die Seite für den Vierkant ebenfalls vorbereitend für die kommenden Arbeitschritte plan- und längsdrehen. Da ich keine Fräsmaschine habe, muss der Vierkant mit der Feile herausgearbeitet werden. Vor den Arbeiten die Form exakt anreißen und damit nochmals an die Drehmaschine. Hier wird jetzt der Umfang reduziert - dadurch entsteht der Anschlag und die Kanten des künftigen Vierkants sind bereits gebrochen.

Ölstopfen für Lenkgetriebe: Vierkantseite plan- und längsdrehenÖlstopfen für Lenkgetriebe: Vierkant anreißenÖlstopfen für Lenkgetriebe: Anschlag herausarbeiten, Kanten brechen

Nun wird am Schraubstock zunächst mit der Schrupp-, dann mit der Schlichtfeile gearbeitet.

Ölstopfen: erste Seite des Vierkants herausfeilenÖlstopfen: eine weiter Seite des Vierkants entstehtÖlstopfen: fertiger Vierkant

Nachdem der Vierkant fertiggestellt ist, fehlt noch das Gewinde auf der anderen Seite. Also mit dem Schneideisen das Gewinde schneiden. Für diejenigen unter den Lesern, die noch nie ein Gewinde geschnitten habe: beim Ansetzen aufpassen, dass das Schneideisen nicht kippt - auch nicht leicht - sonst wird's je weiter man runter arbeitet, immer schiefer. Ein paar Tropfen Schneidöl schaden auch nicht und nicht vergessen, immer wieder ein wenig zurückdrehen, damit sich der Span löst.

Ölstopfen: Gewinde schneiden

Ein wenig aus "Spaß an der Freud" hab ich den Gewindebolzen mit einer Bohrung (an der Drehmaschine im Vierbackenfutter) versehen und darin einen Neodyn-Magneten eingepaßt. Da der Ölstopfen oben im Lenkgetriebe sitzt, wird der Magnet wohl nie - die hoffentlich eh niemals, nie entstehenden Ölspäne aus dem Getriebeöl ziehen können.

Ölstopfen: Gewindebolzen anbohrenÖlstopfen: Gewindebolzen anbohren

Zu guter Letzt dann noch auf einer Flanke wie beim Original die Füllmenge des Lenkgetriebes (0,4 Liter) mit Schlagzahlen verewigt, dann kann der Ölstopfen fast1) schon eingeschraubt werden.


 1) vgl. Fertigung eines Vierkantschlüssels

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