Schlüssel für Nutmutter

Nutmutter und HakenschlüsselDas Problem

Zur Erinnerung: Der Planetenträger wird mit einer Nutmutter an der Hinterachswelle befestigt. Damit sich diese Mutter nicht während des Betriebs lösen kann, ist sie mit einem Sicherungsblech gesichert. Das Sicherungsblech liegt unter der Mutter und hat über den Umfang verteilt viele kleine Laschen. Eine dieser Laschen wird nach dem Festziehen der Mutter genau in eine Nut hochgebogen - damit kann sich die Mutter nicht mehr drehen.

Normalerweise wird eine Nutmutter mit Hilfe eines sog. Hakenschlüssels gelöst bzw. angezogen. Hier liegt die Nutmutter allerdings in einer deutlichen Vertiefung, was letztlich bedeutet, dass man mit einem normalen Hakenschlüssel nichts erreicht! Das kann man auch gut am Zustand der Mutter erkennen. Diese wurde eindeutig schon ein paar Mal mit einem Bolzen (vielleicht einem größeren Durchschlag) heraus geschlagen und ebenso wieder "festgezogen". Da man den Durchschlag nur sehr schräg ansetzen kann, beschädigt man dabei immer die Flanken der Nut. Die "vernudelten" Nuten habe ich vorsichtig mit der Feile wieder in Form gebracht.

Nutmutter mit Beschädigung

Wer sich jetzt fragt, wie ich die Mutter lösen konnte: nach Aufbiegen des Sicherungsblechs konnte ich sie mit einem Stück Holz (statt einem stählernen Durchschlag) sofort lockern und dann per Hand aufdrehen. In anderen Worten - die Nutmutter war sicherlich mit zu wenig Drehmoment festgezogen.

In einer Fachwerkstätte gab bzw. gibt es für dieses Problem sicherlich ein Spezialwerkzeug - für uns bedeutet das, es muss etwas gebastelt werden ...

Die Lösung

Das "Spezialwerkzeug" muss so gestaltet sein, dass es so weit aus dem Planetenträger herausragt, dass man gut einen langen Hebel ansetzen kann. Mein Idee: ein Rohr, mit exakt dem gleichen Durchmesser wie die Nutmutter und einer Wandstärke, die exakt in die Nuten hineinpasst. Das Rohr habe ich bei einem Betrieb in Baden günstig als "Restl" abgestaubt, alles Weitere ist "made by hand"!

1. Schritt: Stirnseite plandrehen und danach alles ordentlich anreißen! Hier besonders sorgfältig arbeiten, sonst passt's nie!

1. Schritt: Plandrehen und Anreißen2. Schritt: Ecken bohren3. Schritt: Körnen3. Schritt: Löcher bohren

2. Schritt: Ecken anbohren. Mittelpunkt so körnen, dass das Bohrloch exakt am Rand liegt!

3. Schritt: Zwischenraum für die weiteren Bohrlöcher körnen. Bohrdurchmesser so wählen, dass zwischen zwei Bohrungen jeweils ein dünner Steg stehen bleibt. Die Körnenpunkte habe ich etwas höher angesetzt, damit ich mir die eine oder andere Ungenauigkeit erlauben kann.

4. Schritt: Steg aussägen5. Schritt: Steg ausmeißeln6. Schritt: dacapo auf der vis-a-vis Seite

4. Schritt: Mit der Bogensäge zur äußersten Bohrung angesägt.

5. Schritt: Mit Hilfe eines schmalen Meißels die Stege zwischen den Bohrungen durchtrennen.

6. Schritt: Das Ganze auf der vis-a-vis Seite nocheinmal.

7. Schritt: ausfeilen8. Schritt: die weiteren Paarungen8. Schritt: die weiteren Paarungen8. Schritt: die weiteren Paarungen9. Schritt: schlichten9. Schritt: schlichten

7. Schritt: Ausfeilen der beiden Ausnehmungen.

8. Schritt: alles nocheinmal für die beiden weiteren Paarungen.

9. Schritt: Mit der Schlichtfeile solange anpassen, bis der Nutring exakt passt - ist ein bisserl "tricky", weil ja die Nuten schon ein wenig mitgenommen (nicht mehr gleich breit) sind.

10. Schritt: Hebel

10. Schritt: Bohrungen am oberen Ende um einen ordentlichen Hebel (hier irgendein Baustahl-Stück) ansetzen zu können.

Mit dieser Eigenkreation war das Festziehen (und Lösen der Nutmutter auf der rechten Seite) kein Problem mehr!

Im Einsatz ...Angezogene Nutmutter mit darunterliegendem Sicherungsblech

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